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Ulrich Wiegel
Ulrich Wiegel (61), Umweltingenieur
Geboren in Hamburg-Altona, aufgewachsen in Billbrook und Osdorf, hat es mich nach Schule und Studium sowie einer beruflich bedingten niedersächsischen Rundreise vor nunmehr schon 20 Jahren wieder zurück an die Elbe gebracht. Nach Stade, dieser schönen Stadt, die noch ein gutes Stückchen schöner werden könnte.
Dazu bedarf es eines sachkundigen Rats, einer modernen Verwaltung und vor allem mutiger Entscheider:innen.
Warum SPD?
Die SPD ist nach meiner Überzeugung die einzige Partei, die keine Klientelpolitik betreibt, sondern nahezu ausnahmslos alle gesellschaftlichen Kreise gleichermaßen beachtet und entsprechend derer Möglichkeiten berücksichtigt. Dass dabei den Privilegierten ein klein wenig genommen wird um es den Schwächeren zu geben, ist ein Stützpfeiler für unseres solidarisches Miteinander.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt – oder auch neudeutsch „Team-Spirit“ – ist doch Bedingung für die erfolgreiche Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft, oder?
Was mir wichtig ist
Mein Schwerpunkt liegt außer Frage beim Thema der sozialen Gerechtigkeit und der Chancengleichheit. Dass jeder seines Glückes eigener Schmied ist, halte ich nur bedingt für einen klugen Spruch. Um Glück zu schmieden, braucht es Handwerkszeug und eine gute Ausbildung, die Selbstvertrauen und Befähigungen fördert.
Der immer noch nachweisbare Zusammenhang von sozialer Herkunft und dessen vorhersagbarer Zukunft halte ich für eines der grundlegenden Probleme unserer Gesellschaft.
Darüber hinaus möchte ich mitwirken an der Gestaltung einer lebenswerten und menschenfreundlichen Stadt.
Die lebenswerte Stadt
Ist es nicht kurios? Wenn wir Erholung suchen oder Entspannung brauchen, dann denken wir an Reisen, Ausflüge, Natur oder die eigenen vier Wände. Dass Urlaub vom Alltag auch vor der eigenen Haustür im städtischen Umfeld geboten werden könnte, liegt nicht so sehr auf der Hand. Warum ist das so?
Meine Idee dazu ist, dass die Stadtentwicklung in den letzten Jahrzehnten falsche Schwerpunkte setzte. Städte sind von Hektik und motorisierter Mobilität geprägte Orte geworden. Straßen prägen das Ortsbild und nicht die Menschen darin. Für die Menschen braucht es eigene Bereiche, die man folgerichtig Fußgängerzonen nennen muss, weil der große Rest nur bedingt als Aufenthaltsraum für die Bürger:innen betrachtet wird.
Aus Parkplätzen werden Parks
Die Bürgermeisterin von Paris wird die inneren Bereiche dieser europäischen Metropole vom motorisierten Individualverkehr weitgehend befreien. Sie macht es, weil sie weiß, dass der Großteil klimaschädlicher CO2-Emission noch immer vom motorisierten Individualverkehr bestimmt wird. Und sie macht es, weil sie die Stadt den Menschen zurückgeben will.
Wenn dies in einer Großstadt gelingt, dann wäre es doch ein leichtes, es auch in Stade zu probieren. Beginnen könnte man z.B. mit der Umgestaltung der Parkplätze am Stadthafen. Wäre es nicht wunderbar, hier am Wasser Platz nehmen zu können, umrahmt von Grünflächen?
Verkehrswende heißt nicht Verkehrsende
Seit Jahren hört man in den Medien von der Verkehrswende, doch es tut sich nichts. Jedenfalls nichts Grundsätzliches. Sicher, es gibt hier und dort einen ausgebesserten Fahrradweg, es gibt neue Beweglichkeit für Radfahrer:innen durch Freigabe der Fahrbahn, es gibt in Stade sogar eine Fahrradstraße.
Oft hört man, dass es nicht so einfach sei, die knappen Verkehrsflächen neu aufzuteilen. Solch ein Argument geht fatalerweise davon aus, dass Verkehr zuvorderst dem Autoverkehr dient. Mit etwas Mut und Fantasie ließe hingegen sich viel verändern – auch ohne, dass es zu einem Verkehrskollaps käme, wie oft behauptet.
Nur drei Beispiele von vielen:
- Erhöhte Schulwegsicherheit würde Elterntaxis entbehrlich machen.
- Komfortablere Radwege würden Autofahrer auf das Rad locken.
- Die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Harsefeld würde den Verkehr aus Richtung Stader Geest entzerren.
Uli im Entweder-Oder?! Interview
- HSV oder St. Pauli?
Ein echter Fan kann sich seinen Verein nicht aussuchen. Ich bin nahe des Volksparkstadions aufgewachsen – und somit erübrigt sich die Frage. Auch wenn es mit jahrelangem Leiden verbunden ist.
- Leitungswasser oder Sprudel?
Weil ich weiß, dass unser Leitungswasser das bestüberwachte Lebensmittel ist, bleibe ich bei Leitungswasser. Es heißt genaugenommen ja auch Trinkwasser.
- Bier oder Wein?
In der Kneipe lieber ein Frischgezapftes, ansonsten eher Weißwein.
- Schlager oder Rock?
Weder noch. Ich mag’s eher jazzy und ambient. Statt Dixielandgetröte dann aber lieber Rock.