Stade: Aber sauber!

Müllsammelaktion im Altländer Viertel
Bild: SPS Stade

Immer wieder gibt es Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über illegal entsorgten Müll an Recyclingcontainern, in Grünanlagen und in der freien Natur. Es ist eine Unverschämtheit, dass hier einige wenige auf Kosten der Allgemeinheit ihren Müll wild entsorgen und die Forderung nach Strafe ist nachvollziehbar. Aber das greift zu kurz. Wenn die Chance erwischt zu werden, gleich Null ist, schreckt eine hohe Strafe nicht ab. Hier müssen wir handeln. Gleichzeitig muss aber auch das korrekte Entsorgen von Müll so einfach sein wie möglich. Wir wollen noch mehr Aufklären, die korrekte Entsorgung von Müll erleichtern, mehr Kontrollen und Müll vermeiden. Der Hansestadt Stade und dem Landkreis müssen wir dafür die richtigen Instrumente an die Hand geben, die kommunalen Betriebe der Hansestadt Stade KBS dürfen wir hierbei nicht alleine lassen. 

Öffentliches Bewusstsein stärken:

  • Wir brauchen eine „Offensive für ein sauberes Stade“. Öffentliche Sauberkeit ist öffentliche Aufgabe, doch bürgerschaftliches Engagement (z.B. Müllsammel- oder Recyclingaktionen) sollte unterstützt und gefördert werden.
  • animierende Sprüche auf den Mülleimern im Stadtgebiet nach dem Vorbild Hamburgs können auf sympathische Art mehr Bewusstsein für das Thema Müll und öffentliche Sauberkeit schaffen.
  • Aufklärungskampagnen müssen die gesamte Bevölkerung erreichen. Informationsmaterial muss natürlich in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus braucht es unter anderem neue Informationsformate, außerschulische Lernorte, Abfallberatung für alle

Müllentsorgung:

  • Der gelbe Sack wird durch Wertstofftonne ersetzt. Die Unterscheidung zwischen Verpackung und Nicht-Verpackung ist unsinnig und nicht nachvollziehbar.
  • Wir schaffen eine Abfallaufsicht in der Hansestadt Stade und statten das Ordnungsamt personell so aus, dass Verstöße auch geahndet werden können – erst dann machen höhere Bußgelder auch Sinn.
  • Proaktives Vorgehen gegen Wildmüll durch guten Service bei der Müllentsorgung: mehr Mülleimer im öffentlichen Raum (mit Haltern für Pfandflaschen!)
  • bürgerfreundliche Öffnungszeiten des Recyclinghofes in öffentlicher Hand bei entsprechender personeller Ausstattung
  • kurzer Vorlauf bei Bestellung von Sperrmüllabholung
  • dezentrale Sammelstellen für Grünabfälle
  • 48-Stunden-Dreck-Weg-Versprechen: Entsorgung wilder Müllkippen innerhalb von zwei Tagen und hohe Bußgelder für Verursacher.
  • Gesamtkonzept „Stadtraumservice“ unter Einbindung von Stadtreinigung, Straßenbau und Grünpflege.

Müllvermeidung:

  • Stärkung von Repaircafés, Gebrauchtmöbelhäusern, Tauschbörsen, Pfandsystemen und Unverpackt-Konzepten
  • Langfristiges Ziel: Zero-Waste-City Stade – eine Stadt ohne Müll mit Strategien für eine ressourcenschonende, abfallvermeidende Lebensweise als Teil des „Zero-Waste-Europe“-Netzwerkes.
  • Umstellung auf umweltfreundliche Antriebstechniken bei Hansestadt, Landkreis, Müllfahrzeugen und Bussen. Bei Vergabe von Aufträgen an Drittunternehmen ist dies ebenfalls zu berücksichtigen.

Gleichzeitig muss der Bund die Industrie stärker in die Verantwortung nehmen: es braucht eine höhere Produzentenverantwortung für weniger Verpackungsmüll. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht.

Das schont die Umwelt und unsere knappen Ressourcen, entlastet die öffentlichen Kassen und hilft, dass unser schönes Stade auch schön und lebenswert bleibt – und vor allem sauber!