Zum Tag des Ehrenamts „Tolle Leute“: Hannelore Meyer

Hannelore Meyer betreut seit 15 Jahren ehrenamtlich Kinder. Im Ehrenamt hat sie Kindern, die einen schweren Start ins Leben hatten, zuverlässige Hilfe und Unterstützung geboten und damit vielleicht so manches junge Leben verändert. Seit ein paar Jahren betreut sie Kinder aus geflüchteten Familien, hilft ihnen mit der Sprache, spielt mit ihnen und kann so manche Wunde der Fluchterfahrung ein wenig heilen. Wir ziehen unseren Hut vor Hannelore Meyer und sagen, Danke!

Hannelore Meyer
Hannelore Meyer Bild: Privat

Hannelore Meyer schreibt folgendes über ihre ehrenamtliche Arbeit:

Ehrenamtliche Arbeit mit Kindern

Seit nunmehr fast 15 Jahren betreue ich regelmäßig Kinder im Alter von 5 – 15 Jahren.

Kinder waren und sind mir immer sehr wichtig gewesen. Ihre Offenheit und Neugier allem Fremden gegenüber haben mich zeitlebens fasziniert. Selbst habe ich vier Kinder und 8 Enkelkinder,  und ich glaube, es verwundert niemanden sonderlich, wenn ich auch heute noch mit einer Gruppe von 10-12 Flüchtlingskindern durch die Schwingewiesen ziehe.

Nach meiner Berufstätigkeit engagierte ich mich ehrenamtlich bei der Initiative „Kinder unserer Stadt“ und betreute fast 10 Jahre lang Kinder, die durch ein schwieriges Elternhaus benachteiligt waren (Harz IV-Empfänger, alleinerziehende und überforderte Mütter).

Diese Aufgabe erforderte äußerste Disziplin und verlangte  viel Energie und Einsatz, aber die Kinder zeigten mir durch ihre berührende Anhänglichkeit, wie dankbar sie für meine verlässliche Hilfe waren.

Arbeit mit Kindern mit Fluchterfahrung

Ich finde es wunderschön und bereichernd, dass ich auch heute noch die syrischen Flüchtlingskinder  betreuen darf. Ich bemühe mich, ihnen die Integration  zu erleichtern, indem ich versuche, ihnen unsere Sprache spielerisch zu vermitteln (des Unterrichtens bin ich schlichtweg müde geworden). Dabei fordere ich sie immer wieder auf, die Sprachschwellen zu überwinden und mir ihre dramatischen Fluchterlebnisse zu erzählen, denn oft sind diese Kinder stark traumatisiert. Umso dankbarer bin ich, wenn ich sie fröhlich auf den Spielplätzen toben sehe, auf denen ich versuche, sie mit deutschen Kindern in Kontakt zu bringen. Tagesausflüge nach Hamburg und Cuxhaven sind absolute Highlights, und bei schlechtem Wetter besuchen wir gerne die Bücherei, oder wir backen Kekse im Gemeinschaftsraum unseres Wohnprojekts und basteln Sterne für die Weihnachtszeit. Die Mädchen singen mit mir im Chor, haben Instrumentalunterricht an der Kreisjugendmusikschule, und die Jungen habe ich im Sportverein angemeldet, wo sie begeistert Fußball spielen.

Corona schränkt die Arbeit ein

Ich hoffe sehr, dass wir nach der Corona-Krise wieder regelmäßig zusammenkommen können, denn die Kinder schreiben mir immer wieder, wie sehr sie unsere Treffen  vermissen.

Hannelore Meyer