Ideen für die Stader Innenstadt

Die Stader Innenstadt steht vor einem massiven Wandel, nicht erst seit Corona. Doch die Pandemie hat den Wandel beschleunigt. Es gilt nun, diesen zu gestalten! Mit neuen Ideen und guten Konzepten. Dazu hat die SPD Stade sich in einer Ideenwerkstatt mit Bürgerinnen und Bürgern Gedanken gemacht.

Weinlager am Fischmarkt, Historische Altstadt Stade, Mai 2020
Weinlager auf dem Fischmarkt in Stade Bild: SPD Stade

Mit Wumms in die Zukunft für die Stader Innenstadt

Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie sehen sich die deutschen Innenstädte mit einem massiven Wandel konfrontiert. Auch hier in Stade. Einkaufen, Arbeit und Freizeitverhalten haben sich verändert. Corona wird diese Entwicklung noch weiter beschleunigen. Darum brauchen wir Ideen und Konzepte, um unsere Innenstadt lebendig zu halten. Dazu haben wir uns am 22. Oktober 2020 in einer Ideenwerkstatt Gedanken gemacht, mit Parteimitgliedern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Unsere Ideen für eine lebendige Stader Innenstadt:

  • Leerstand von Einzelhandelsflächen wird zum Problem. Wir brauchen aufeinander abgestimmte Maßnahmen, um diesem zu begegnen.
  • Der Online-Handel bedroht den stationären Handel in der Innenstadt. Wir müssen unserem Einzelhandel eine digitale Plattform bieten.
  • Innenstadt als Ort zum Wohnen braucht Wohnraum für jede Lebensphase, jung, alt, Familien.
  • Problembereiche angehen: Der „Sande“ muss umgestaltet und neu genutzt.
  • Innenstadt als Gründerzentrum. Mit neuen Konzepten den Wandel gestalten.

Unsere Innenstadt als Ort zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Verweilen

Unsere Altstadt ist wunderschön. Wir müssen sie als lebens- und liebenswerten Ort erhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass sie lebendig bleibt. Wohnen in jeder Lebensphase muss in der Innenstadt möglich sein. Sie ist ein Ort zum Arbeiten. Sie ist immer noch ein Ort zum Einkaufen und Genießen in Einzelhandel und vielfältiger Gastronomie. Sie muss aber auch Aufenthaltsqualität bieten, wenn man nicht konsumieren will oder kann. Mit guten Ideen kann die Stader Innenstadt dieser Ort bleiben. Mit guten Ideen und etwas Mut.

Innenstadt als Ort für alle Generationen

Stade ist piefig, nur was für alte Leute. Diesen Vorwurf hört man oft. Das stimmt natürlich nicht. Dennoch fehlen eindeutig Angebote für junge Menschen: Kinder, Jugendliche, junge Familien. Insbesondere für Menschen ohne Vereinsbindung und gerade in der Stader Innenstadt. Wir glauben, eine Innenstadt kann nur attraktiv sein, wenn sie für Menschen jeden Alters etwas anzubieten hat.  Hier müssen Angebote und Orte geschaffen werden, damit für jeden etwas geboten werden kann. Damit junge Menschen hier in Stade wohnen bleiben wollen. Damit Jung und Alt sich begegnen können und Stade gemeinsam „erleben“.

Gemeinsam gegen Leerstand in der Innenstadt

Leerstand von Einzelhandelsflächen ist natürlich ein Problem. Im schlimmsten Fall entsteht eine Sogwirkung, die eine ganze Straße in einen Abwärtsstrudel ziehen kann. Experten sagen, dass in der Stader Innenstadt zu viele Flächen zu teuer angeboten werden und diese den Bedürfnissen moderner Einzelhandelskonzepte z.T. nicht mehr gerecht werden. Das Citymanagement braucht die Ressourcen für ein ganzheitliches Flächenmanagement, für überschüssige Flächen müssen neue Nutzungskonzepte gefunden werden, z.B. als Wohnraum, Büros und kleine Handwerksbetriebe.  Gemeinsam müssen wir als Politik, Verwaltung und Verbände an die Immobilienbesitzer appellieren, ihrer Verantwortung für die Innenstadt gerecht zu werden. Leerstand ist keine gute Investition.

Stationären Einzelhandel digitalisieren

Nicht erst seit Corona macht der Online-Handel dem Einzelhandel in der Innenstadt zu schaffen. Doch die Entwicklung wird immer schneller. Hinzu kommt, dass zu viele Geschäfte kaum über eine echte Onlinepräsenz verfügen und ein eigener Online-Shop ihre Möglichkeiten sprengt. Hier muss dem Einzelhandel geholfen werden: wir brauchen eine gemeinsame, professionelle Online-Präsenz für den Einzelhandel. Mit einem gemeinsamen Online-Shop, entweder im Klick&Collect-Verfahren oder gar einem Fahrradkurier-Dienst im Stadtgebiet können unsere Händler ihre Stärken ausbauen und Schwächen abfangen: 24-Stunden Erreichbarkeit, Lieferung frei Haus, kurze Lieferzeit und Wege, geringere Umweltbelastung, guter Service und Beratung wenn nötig – mit fairen Gehältern. So geht einkaufen vor Ort heute.

Wohnen in der Innenstadt fördern

In Stade fehlt bezahlbarer Wohnraum. Auch in der Innenstadt kann zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden, z.B. durch den Umbau von leerstehenden Ladenflächen. Umbaumaßnahmen und energetische Sanierung sollten durch die Stadt gefördert werden. So können kleine Wohnungen entstehen für junge Menschen oder ältere Stader, die ihren Wohnraum verkleinern wollen. Mit einem zusätzlichen Programm „Alt zieht in Klein“ schaffen wir Anreize für ältere Menschen, ihre zu groß gewordenen Wohnungen gegen passenden Wohnraum einzutauschen. Vielleicht entwickeln sich sogar Möglichkeiten für Senioren- oder Mehrgenerationen-Wohnprojekte. So schaffen wir Wohnungen für alle Generationen in der Innenstadt.

Problembereiche angehen: Neugestaltung und Nutzung Platz „Am Sande“

Auch in unserer schönen Altstadt gibt es Problembereiche. Die mangelnde Anbindung der Wallanlagen wird hier ebenso kritisiert wie der Pferdemarkt. Leerstand in der Großen Schmiedestraße macht den Stadern Sorgen und manche Bausünde stört das historische Stadtbild. Dies muss bei allen zukünftigen Stadtentwicklungsprojekten mitgedacht werden.

Platz am Sande in Stade, Blick aus Richtung der Archivstraße, Mai 2020
Platz am Sande, Blick aus Richtung Archivstraße Bild: SPD Stade

Das größte Sorgenkind für viele ist aber der Platz „Am Sande“. Hier müssen wir aktiv werden. Der Platz muss neu gestaltet werden und besser genutzt. Es gibt dazu gute Ideen. Hier brauchen wir den Mut, diese auch umzusetzen. Schon allein wegen der großen Strahlkraft des Platzes auf die umliegenden Gebiete. Es ist Zeit für große Veränderungen, diese sind am nachhaltigsten mit einer klugen Beteiligung der Öffentlichkeit zu erreichen.

Neues Wagen: Gründerzentrum und neue Ideen in die Innenstadt holen

Wir haben in der Innenstadt viele Flächen, die für den Einzelhandel so nicht mehr interessant sind. Für andere Konzepte sind sie aber durchaus interessant: als Pop-Up Shops oder für neue Gastronomie-Konzepte, kleines Handwerk, Ateliers, aber auch als Büroflächen oder Co-Working-Arbeitsplätze für Menschen, die zeitweise dem Home-Office entfliehen möchten. Mit kreativen Ideen können wir die Stadt beleben. Diese müssen wir nicht alleine haben. Holen wir eine Gründerszene mit neuen Konzepten in die Innenstadt. Machen wir die Stadt zum Gründerzentrum.

Für die Zukunft nach der Krise

Zeiten ändern sich, durch Corona noch schneller als zuvor. Alle Maßnahmen gegen die Pandemiefolgen werden nicht verhindern können, dass Geschäfte und Gastronomiebetriebe in der Stader Innenstadt schließen werden. Umso wichtiger ist es, jetzt kluge Ideen zu entwickeln, wie unsere Stadt in Zukunft aussehen könnte. Wir brauchen neue Ideen und Konzepte und den Mut, diese auch umzusetzen, damit die Stader Innenstadt ein lebendiger und vielfältiger Ort bleibt.

 

Kai Koeser