Verstoß gegen Corona-Verordnung?

SPD-Ratsherr Oliver Kellmer sieht bei einer Veranstaltung einen Verstoß gegen die Niedersächsische Corona-Verordnung.

Oliver Kellmer, Porträt, SPD Stade
Oliver Kellmer Bild: Oliver Kellmer

Der Stader Ratsherr Oliver Kellmer (SPD) kritisiert scharf das von der STADE Marketing und Tourismus GmbH durchgeführte Konzert der Band „Provinz“ im Stader Lichtspielgarten. Anlass der Kritik ist, dass laut Pressebericht 800 ZuschauerInnen an der Veranstaltung am 15. August teilgenommen haben. Oliver Kellmer sieht hier einen Verstoß gegen die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen. Die Hansestadt Stade will hingegen einen Weg gefunden haben, mit einer „kreativen Lösung“ die Personenbeschränkung zu umgehen, in dem durch eine Teilung des Festivalgeländes rechtlich zwei parallel stattfindende Veranstaltungen durchgeführt wurden.

SPD-Ratsherr stellt Anfrage an Verwaltung

Eine Anfrage an Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) zu den Hintergründen und weiteren geplanten Veranstaltungen hat Oliver Kellmer bereits gestellt. Außerdem hat er sich an den Landkreis Stade mit einer Bitte um Einordnung des Geschehens gewandt. Dort scheint man das Vorgehen der Hansestadt Stade ebenfalls kritisch zu sehen. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde bereits eingeleitet.

Wir bezweifeln, dass es sich bei dem Konzert im Sinne der Niedersächsischen Corona-Verordnung wirklich um zwei Veranstaltungen gehandelt hat. Der Argumentation folgend müsste ja auch Fußballspiele – genügend getrennte Ein- und Ausgänge vorausgesetzt – mit zigtausenden Teilnehmern möglich sein.

„Kreative Lösung“ der Stadt während andere um ihre Existenz fürchten

Es ist natürlich vollkommen nachvollziehbar, dass Publikum, Kulturschaffende und Veranstalter nach Möglichkeiten suchen, mit der aktuellen Situation umzugehen, Orte für gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Dabei ist es jedoch zumindest fragwürdig, wenn ausgerechnet eine städtische Gesellschaft mit „kreativen Lösungen“ die Corona-Verordnung umgeht, während die Beschränkungen für andere Veranstalter, private wie städtische, zum Teil bedrohliche finanzielle Folgen haben, Vereine um ihr Vereinsleben und wie Gastronomen, Veranstaltungstechniker, Kulturschaffende und Schausteller um ihre Existenz fürchten, selbst private Feiern nur eingeschränkt stattfinden können und immer wieder die Maskenpflicht im Schulunterricht ins Gespräch gebracht wird.

Das geht besser!