Airbus-Krise: SPD Stade gegen überzogenen Stellenabbau

Die schlechten Nachrichten dürften niemanden überraschen: Die Corona-Krise macht auch vor dem Flugzeugbauer AIRBUS nicht halt. Deutschlandweit droht der Verlust von 5.100 Jobs. Allein im Werk Stade sollen 350 Stellen gestrichen werden. Die Auswirkungen werden in der gesamten Region spürbar sein.

Airbusschild
Bild: SPD Stade
1100 Leiharbeiter haben ihre Beschäftigung bereits verloren. Im Werk Stade sollen 350 der insgesamt 2000 Stellen wegfallen. In Hamburg-Finkenwerder sollen über 2000 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren abgebaut werden. Auch auf Arbeitsplätze bei Zulieferern wird sich die Krise weiter auswirken. Mit Blick auf diese Zahlen sollte jedem klar sein: Die AIRBUS-Krise wird spürbare Auswirkungen auf die Region haben. Werksschließungen sind glücklicherweise noch nicht im Gespräch und es wird nach Lösungen gesucht, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die AIRBUS-Betriebsräte prüfen Vorruhestandsregelungen, Kurzarbeit und flexible Arbeitszeitmodelle. Wir begrüßen diese Lösungsansätze im Rahmen der betrieblichen Mitbestimmung. So zeigt die Corona-Krise auch noch einmal auf, wie wichtig das Recht auf betriebliche Mitbestimmung und starke Gewerkschaften für Beschäftigte sind.

Überzogenen Stellenabbau vermeiden

Die SPD Stade stellt sich ausdrücklich hinter die Forderungen der Gewerkschaft IG Metall, einen personellen Kahlschlag zu vermeiden! Dieser hätte katastrophale Folgen für die Standorte und vor allem die Menschen in der Region. Vor der Krise wurden Fachkräfte händeringend gesucht und so sollte Vertrauen mit Blick auf die Zukunft nicht leichtfertig verspielt werden. Vielmehr müssen nun die richtigen Entscheidungen für die Zukunft der Branche getroffen werden. Dabei geht es um eine Perspektive für Beschäftigte, Standorte und Zulieferer. Grundlage für diesen Dialog muss aber der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sein. Dann kann ein Neustart nach der Krise gelingen.

Forderungen an die Politik

AIRBUS macht derweil Druck auf die Bundesregierung, das Kurzarbeitergeld auf zwei Jahre zu verlängern. Im Werk Stade sind aktuell etwa bereits die Hälfte der 2000 Beschäftigten in Kurzarbeit. Mit einer Verlängerung könnten nach Einschätzung des Konzerns 1500 Jobs in der Flugzeugsparte deutschlandweit gesichert werden. Staatliche Förderung für die Entwicklung umweltfreundlicherer Flugzeuge könnte weitere 500 Arbeitsplätze sichern. Im Interesse der Beschäftigten unterstützen wir als SPD Stade diese Forderungen. Wir sagen aber auch, staatliche Förderung und Flexibilisierung zu Lasten der Beschäftigten muss die Brücke in die Zukunft der Branche sein. Nach Corona kann auch hier nicht aussehen wie vor Corona.

 

Kai Koeser