Krise auf Kosten der Familien
Die Corona-Krise wird auf Kosten der Kinder und Familien – insbesondere der Mütter – ausgetragen. Familien tragen derzeit eine unglaublich hohe Belastung. Einer online-Befragung der Hans-Boeckler-Stiftung zufolge sind es in den meisten Familien vor allem die Mütter, die jetzt beruflich zurückstecken oder die Doppelbelastung von Home Office und Kinderbetreuung tragen. Das vorherige Ungleichgewicht wurde nochmal verschärft. (https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-23098.htm)
Hier gilt es, in der Krise und nach der Krise gegenzusteuern: Es ist nicht hinnehmbar, dass vor allem Frauen unterbezahlt das Sozialsystem am Laufen halten oder unbezahlt zu Hause die Familienarbeit übernehmen. Die Quittung bekommen die Frauen spätestens im Rentenalter!
Keine neue Normalität
Es braucht Lösungen für Familien, wie das Corona-Elterngeld und die vorsichtige Perspektive für Schulen und Kindergärten im Niedersachsen-Plan von Ministerpräsident Weil. https://www.spd-stade.de/2020/05/04/der-weg-aus-der-corona-starre-vorsichtig-umsichtig-und-zielstrebig/
Die derzeitige Situation darf nicht die „neue Normalität“ werden. Die Antwort auf die Krise kann keine konservative Familien- und Sozialpolitik und weitere Tarifflucht sein. Wir fordern zeitgemäße und gerechtere Lösungen. Und Eltern, die eine Öffnung von Schulen und Kindergärten fordern, wollen ihre Kinder nicht abschieben. Sie wissen einfach, dass dort ein wichtiger Beitrag zur Bildungskarriere ihres Kindes geleistet wird.
Die Corona-Krise verschärft aktuell Ungleichheit und Probleme: zwischen Kindern aus finanziell schwachen und stärkeren Familien und zwischen Männern und Frauen. Um diese negative Entwicklung abzufedern, braucht es mehr, als die Eltern – und vor allem die Mütter – in die Bildungspflicht zu nehmen. Unsere Mütter haben mehr verdient, und zwar nicht nur am Muttertag.